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1km2-Berlin  a place to be

Mit der Trilogie "1 km2 Berlin – Die Tragödie der offenen Stadt" begeben sich die Performerin und Autorin Alicia  Agustín und das Künstler*innenkollektiv Guerilla Architects auf die Suche nach den Ambivalenzen zeitgenössischer Stadtentwicklung und machen diese als Gemeinschaftserlebnis erfahrbar. Der II. Akt „A place to be“ beschäftigt sich in einem fiktiven Setting einer Wohnungsbesichtigung, House Hunting Game und Tour durch den Kreuzberger Kiez des südlichen Spreeufers mit den Konflikten des Wohnungsmarkts. Begleitet wird das Publikum von einem an antike Festspiele angelehnten Chor, dessen Rolle zwischen Spielleitung und Kommentarebene wechselt.

Große Ansammlungen von Menschen, die mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln bei überrannten Besichtigungen um die Gunst der Wohnungsmakler*innen buhlen, gehören mittlerweile zum Berliner Stadtbild... Ebenso üblich ist die Undurchsichtigkeit der Eigentumsverhältnisse und der Mangel an Information über die Entwicklung eines Wohngebiets. Die Berliner Verwaltung steht vor einer Neuausrichtung, um dem stetig steigenden Wohnungsbedarf gerecht zu werden. Aktivist*innen fordern mehr Boden für eine solidarische Stadt - liegt darin die Chance?

Alicia Agustín und Guerilla Architects machen die Herausforderungen zeitgenössischer Stadtentwicklung sinnlich erlebbar, verharren dabei jedoch nicht in einem Gefühl der Ohnmacht: Sie testen Strategien der Selbstermächtigung spielerisch aus und stellen die Frage nach der Möglichkeit von Solidarität in einer Situation, die diese durch Mangel an Wohnraum und fortschreitender Prekarisierung immer mehr erschwert.

Ausgangspunkt der Reihe „1 km2 Berlin – Die Tragödie der offenen Stadt“ ist die Ruine der Brommybrücke, der scheinbar letzte Rückhalt gegenüber der allmählichen Privatisierung ihres Umfelds. Der Quadratkilometer im Umkreis um diese, zur heiligen Pilgerstätte erklärten Ruine, wird zum Schauplatz einer an die antiken Festspieleangelehnte Tragödie in drei Akten, bei der sich jede*r Handelnde nur schuldig machen kann. Der ursprünglich für April geplante Akt I hat im August stattgefunden, Akt III folgt im Dezember 2020 in Form einer Installation als Simulation eines Datenraums mit sensiblen Unterlagen über immobilienwirtschaftliche Spekulationsstrategien.

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